Nachdem die Collaborations/Office-Software Collabora sich auch weiterentwickelt, hatte ich mir gedacht, mir diese mal wieder anzuschauen. Dieses natürlich innerhalb der Nextcloud mit der Verbindungs-App Nextcloud Office.
Ich wollte dabei auf jeden Fall den Built-in-CODE-Server vermeiden, da dieser nach Berichten zum einen weniger Performant sein soll und zum anderen wollte ich keine Reste bei einer Deinstallation haben, wenn mir das ganze nicht so gefällt (ich weiß gar nicht, ob es die überhaupt geben würde)
Also einen eigenen CODE-Server aufsetzen:
Demnach einen Ubuntu-Server 22.04 LXC-Container aufgesetzt, Docker installiert und das Docker-Paket geladen. Die Reverse-Proxy-Einstellungen habe ich dann über den NGINx-Reverse-Proxy-Manager erledigt (und die waren gar nicht mal so trivial) - dank einem guten Video von Apfelcast war das aber kein Problem.–> siehe da: Der Server wurde direkt erkannt. Die Einstellungen in der App Nextcloud-Office haben sich auf die Eingabe der Subdomain für den CODE-Server und die Wopi Adressen (in meinem Fall habe ich einfach die interne Server-Adresse aus dem Netzwerk (192.168.xxx.xxx/24) angegeben) beschränkt.
Nextcloud-Office konnte gut bedient und verwendet werden. Allerdings: Es war kein PDF-Export möglich. Unabhängig davon, ob ich diese Funktion nun benötige oder nicht, es hat mich genervt. Also gegoogelt und gelesen und siehe da: Es scheint irgendwie mit der Tatsache zusammenzuhängen, dass es sich hierbei um einen lxc-Container handelt.
Was tun? VM mit Ubuntu-Server aufsetzten, die gleichen Schritte noch einmal durchhecheln und schon funktioniert alles. Mich ärgert zwar der zusätzliche Overhead unter Proxmox, aber da sich der Virtualisierungs-Server eh gelangweilt hat, kann ich das verschmerzen.
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Wie finde ich nun Nextcloud-Office? Ich muss sagen, die haben eine Menge aufgeholt.
- Die Oberfläche passt mehr zum Rest der Nextcloud
- Die Funktionsleiste ist größer dargestellt (was bei höheren Auflösungen eine Wohltat ist)
- Ich empfinde das ganze sehr performant und richtig smooth
- MS-Office Dokumente und deren Integration finde ich mittlerweile wunderbar-> Neues Dokument kann direkt als docx etc. angelegt werden
- Das Anlegen von Diagrammen gehört hier auch zum Standard und gefällt den beiden schulpflichtigen Kids
- Das Schließen eines Dokumentes ist innovativer gelöst (einfach mal ein X in die obere rechet Ecke gesetzt)
Was fand ich etwas befremdlich?
- In OnlyOffice gibt es keine Möglichkeit der Speicherung, da die Eingaben immer direkt gespeichert werden. Dies ist unter Nextcloud Office etwas anders. Hier muss ich Änderungen speichern (eine Autospeicherung findet erst nach bestimmten Zeitspannen statt, die ich aber nicht beziffern kann).
Fazit:
Ich hätte es nicht gedacht, aber ich werde meine Erfahrungen in meiner Produktiv-Umgebung einfließen lassen (ich hatte alles auf einem Test-Server ausprobiert). Mir gefällt Nextcloud-Office - es wird meine OnlyOffice-Integration ab sofort ablösen.